Insulinpumpe

Insulinpumpentherapie

Bevor sich ein Diabetiker für die Insulinpumpentherapie entscheidet, muss ein ausführliches Gespräch mit einem in dieser Therapieform erfahrenen Diabetesteam geführt werden.

Oft haben Diabetiker falsche Vorstellungen, Informationen oder Wünsche, die dieser Therapie kaum entsprechen. Wenn die daraus resultierenden Erfahrungen dann nicht erfüllt werden, können nicht bedachte Schwierigkeiten und Enttäuschungen voreilig zum Therapieabbruch führen. Die Insulinpumpe ist keine künstliche Bauchspeicheldrüse, die ohne eigenes Handeln den Diabetes "heilt"!

Insulinpumpenpatienten, die diese Therapieform gut informiert beginnen, sehen in ihr, neben der messbaren Optimierung ihres diabetischen Stoffwechsels, eine deutliche Verbesserung ihrer Lebensqualität und ihres physischen und psychischen Wohlbefindens im Vergleich zur ICT. Diese Kriterien sind jedoch subjektiv, weshalb mit jedem Diabetiker vorher individuell geklärt werden muss:

  • welche individuellen Zielvorstellungen der Diabetiker an diese Therapieform knüpft,
  • welche Vorteile die Insulinpumpentherapie generell bringt,
  • welche vielleicht damit verbundenen Hoffnungen nicht erfüllt werden können,
  • welche Nachteile diese Behandlungsform birgt.

Voraussetzungen für eine Insulinpumpentherapie

  1. ausreichende Motivation des Patienten
  2. eine sichere Beherrschung der ICT
  3. eine geeignete Insulinpumpen-Schulung mit Training in einem spezifischen Zentrum
  4. Akzeptanz eines "ständigen Begleiters"
  5. psychische Stabilität
  6. positive Haltung gegenüber technischen Geräten

Gründe für eine Insulinpumpentherapie (Auswahl)

Kontraindikationen für eine Pumpentherapie

1. ausgeprägtes Dawnphänomen (Morgendämmerungsphänomen)

1. Unzuverlässigkeit

2. geplante Schwangerschaft und während der Schwangerschaft

2. reduzierte intellektuelle Fähigkeiten

3. starke Blutzuckerschwankungen oder häufige Unterzuckerungen unter ICT

3. mangelnde Motivation

4. Wunsch des Patienten nach größerer Flexibilität (z.B. Schichtdienst, unregelmäßige Mahlzeiten)

4. Essstörungen

5. diabetische Folgeschäden (Polyneuropathie)

5. Alkohol- und Drogenmissbrauch

6. hohe Insulinempfindlichkeit

6. psychische Labilität, Suizidgefahr

7. Hypo-Wahrnehmungsstörungen

8. Langzeitbehandlung mit Kortisonpräparaten

9. niedriger Insulinbedarf, z.B. diabetische Nephropathie, Gastroparese

10. Kinder mit Diabetes in jedem Alter

Indikationen und Kontraindikationen der Insulinpumpentherapie, angelehnt an die Fachkommission Diabetes Sachsen
Quelle: aus dem Schulungsbuch für Diabetiker von Gerhard-W. Schmeisl und der Insulinpumpenfibel von Ulrike Thurm